28. Januar 2015
von mecki
9 Kommentare
Zugegeben, die Überschrift ist ein wenig boulevard-journalistisch. Denn eigentlich bin es nicht ich, die geklont wurde, sondern mein Blog und außerdem wäre mittlerweile eher (glücklicherweise) die Vergangenheitsform angebracht.
Aber von vorne: Als im letzten Herbst immer wieder Artikel auf Blogs erschienen, die vor Blogklau, geklonten und gespiegelten Blogs warnten, wurde auch ich hellhörig. Damals betraf das viele deutsche Blogs, die mit exakt gleichem Namen aber anderer TL-Domain also zum Beispiel .com oder .net im Internet auftauchten und deren Inhalt, bis auf das leicht geänderte Impressum, exakt mit dem eigentlichen Blog übereinstimmten. Also ein klarer Fall von Betrug, der Inhalt wird „einfach“ gespiegelt, das dahintersteckende Geschäftsmodell ist vermutlich Geld mit Werbung, zum Beispiel Affiliate-Links zu verdienen.

Als ich damals überall davon las, kontrollierte ich natürlich auch sofort, ob es fein & raum mit einer weiteren Endung gibt, war zum Glück Fehlanzeige. Allerdings sah ich damals bei der Domain-Abfrage, dass die Adresse feinundraum.com bei godaddy (wo auch alle anderen Fakeblogs registriert waren) bereits reserviert war – kein gutes Zeichen! So testete ich seit dem immer mal wieder diese Adresse und stellte erfreut fest, das mein Blog bislang wohl verschont blieb.
Klon-Alarm und die Lösung
Und dann googelte ich letzte Woche nach irgendetwas ganz anderem und stieß völlig zufällig auf die Adresse feinundraum.aaptholidays.com – mir schwante nichts Gutes. Ja, und tatsächlich verbarg sich hinter dieser ominösen Adresse ein 1:1 Klon (bis auf Impressum und Sidebar-Links) meines Blogs. Puuuh, was tun? Ich googelte mir zunächst jede Menge Informationen zusammen (ich verlinke Euch die, der besseren Übersicht halber am Ende des Artikels) und stellte dabei unter anderem fest, dass unter der Domain aaptholidays.com wohl noch weitere Subdomains mit vermutlich geklonten Blogs existieren, unter anderem stolperte ich über den Blog einer Bloggerfreundin, die ich direkt anmailte (geteiltes Leid ist halbes Leid :-). Mit den ergoogelten Informationen setzt ich mich dann Abends mit dem Herrn fein & raum zusammen, der kann nämlich nicht nur Möbel bauen, sondern zähmt im wahren Leben bits und bytes. Und ganz ehrlich: Ich mach an meinem Blog gerne alles selbst und scheue mich auch nicht, mal in (un-)gesundem Halbwissen in meinem CSS oder HTML-Code rumzuwerkeln, wenn es aber um php und .htaccess und ähnliches geht, lass ich eher lieber die Finger davon – zumal das natürlich sehr verlockend ist, wenn man den Fachmann neben sich hat. Nach der untenstehenden Anleitung schaffte der Herr fein & raum es jedenfalls binnen 10 Minuten, die IP-Adresse des Klons auszusperren, sehr gut!
Warum schreibe ich diesen Artikel? Viele von Euch werden seit der Klonwelle im letzten Jahr sicher regelmäßig kontrollieren, ob der eigene Blog unter .com oder .net geklont ist, das geht ja schnell und einfach. Da die neueste Masche dieser Kriminellen aber das Verwenden von Subdomains – ob nur unter aaptholidays.com oder ob es weitere gibt, weiß ich nicht – ist, ist es derzeit sicher angeraten, auch in der Richtung die Augen offen zuhalten und entsprechend Google zu bemühen.
Ich bin super froh, dass das Problem bei mir erst einmal schnell und erfolgreich gelöst ist. Dennoch finde ich es aber sehr traurig, dass es überhaupt Menschen gibt, die so was machen – aber ändern lässt sich das wohl nicht. Ich drücke Euch die Daumen, das Ihr nicht betroffen seid und falls doch, gibt es hier ein paar Links:
Checkdomain: Hintergrundinfos, whois-Abfrage und Domaincheck
seiten-wechsel.org: noch mehr Hintergrundinfos und workaround zur Problemlösung
niedblog.de: Anleitung zur Problemlösung, nach der wir vorgegangen sind